Cranio Sacral Griff Nacken

Osteopathie

'Working with thinking, seeing, feeling, knowing fingers...'

– WILLIAM GARNER SUTHERLAND

Osteon            Pathos

Knochen             Leiden (schaft)

Die Technik ist das Mittel – das Instrument der Osteopathie sind die Hände des Therapeuten. Über die Sensibilität der Gewebliche Spannungen lassen sich durch Techniken ausgleichen. Hierdurch können Selbstheilungskräfte angeregt, die Gesundheit erhalten und Schmerzzustände behoben werden. Alte Bewegungsmuster und Engstellen lohnen sich hin und wieder über Bord zu werfen, spätestens dann, wenn sich Schmerz seinen Weg bahnen will.

Neue Bewegungsmöglichkeiten erweitern unseren inneren Raum hinein in eine sich neugestaltende Wahrnehmung. Die Stimulation unseres Körpers führt in Veränderungsprozesse hinein und lässt einen neuen Raum der Beweglichkeit entdecken. Dies erweitert und gibt uns einen größeren Handlungsspielraum.

Über die Behandlung von Grundmustern der Anspannung und Entspannung geht es um das Wiedererlangen der inneren Balance. Dieser Aspekt beschreibt den Grundgedanken der Salutogenese. Hier geht es um den Erhalt von Gesundheit durch den Blick auf Ressourcen und den Gedanken, dass die Wiederherstellung von Gesundheit ein Prozess ist. In diesem Rahmen lebt in jedem Organismus die Intelligenz sich selbst zu heilen.

Der Begründer der Osteopathie war Andrew Tailor Still (1874). Ein amerikanischer Arzt, der die Techniken der Osteopathie in den Grundzügen entwickelte.

 

„Find it, fix it and leave it alone”

ist auch heute noch von Bedeutung im therapeutischen Prozess der Osteopathie. Demnach geht es darum, dem Körper Impulse zur Verfügung zu stellen, um seine Selbstheilungskräfte anzuregen. Die Osteopathie besteht aus 3 Säulen, die in ihrem Zusammenwirken als ein Ganzes gesehen werden müssen:

Die 3 Säulen der Osteopathie

Parietale

Stütz- und Bewegungsapparat, Wirbelsäule, Faszien, Bindegewebe

Viszerale

Innere Organe in Faszien und Stützgewebe

Craniale

Therapeutische Stimuli im
Bereich des Craniums und der Wirbelsäule,
in Verbindung mit dem Sakrum

„Was ich jetzt sagen werde ist kein religiöses Gerede, obwohl es so scheinen mag…. Sei still und wisse, ich bin Gott (Psalm 46, Vers 10). Sei still mit deinen physischen Sinnen und komm deinem Schöpfer so nahe wie möglich – näher als Atmen.“

WILLIAM GARNER SUTHERLAND

Contributions To Thought, S. 209

Craniale Osteopathie

Sie verbindet den Kopf (Schädel – Cranium) mit dem Kreuzbein (Sacrum) und setzt therapeutische Stimuli im Bereich des Craniums und der Wirbelsäule in Verbindung zum Sakrum – daraus leitet sich ihr Name ab.

Cranio               Sacral

Schädel              Kreuzbein

In der Cranio Sacral Therapie spielen die Schädelnähte (Suturen) eine wesentliche Rolle. Auch wenn wir hier nicht in dem Sinn bewegliche Gelenke vorfinden, wie in vielen anderen Teilen unseres Körpers, können die Schädelnähte in ihren Spannungszuständen beeinflusst werden.

Über die Verbindung der Dura Mater (harte Hirnhaut) haben Schädel und Kreuzbein in ihren jeweiligen Stellungen und Spannungszuständen einen direkten Einfluss aufeinander. So bedingen sich die Stellungen des Kopfes und des Beckens einander.

Die Dura Mater kleidet als harte Hirnhaut unsere Schädelhöhle von innen aus, verlässt diese durch den Ausgang (Foramen magnum), der in den Wirbelkanal hineinführt und umschließt unser Rückenmark.

Die Stellung unserer Schädelknochen zueinander hat einen Einfluss auf unser Wohlbefinden: In diesem Zusammenhang können z.B. Ohrgeräusche, Kopfschmerzen oder auch Probleme des Kiefergelenkes stehen. Über die Behandlung des Schädels lässt sich der Mensch in eine tiefe Entspannung führen. Die Stressreduktion selbst leistet hierbei einen großen Beitrag zur Genesung vielerlei Beschwerden.

Beschwerden

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Schmerzen im Bereich des Gesichtsschädels
  • Ausstrahlende Schmerzen in Kiefer-, Zahnbereich
  • Blockaden im Bereich der Halswirbelsäule
  • Rückenschmerzen (akut oder chronisch)
  • Schmerzen im ISG/SIG
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Hyperakusis (Hyper – über, akuo – ich höre)
  • Innere Unruhe-, Stresszustände
  • Burnout

William G. Sutherland, der Begründer der Cranio Sakral Therapie, lehrte, dass es einen eigenen Cranio Sakralen Rhythmus gebe, der nichts mit dem Atemrhythmus oder der Herzfrequenz zu tun habe. Dieser Rhythmus konnte bis heute wissenschaftlich nicht erwiesen werden: Die Schädelnähte, die ausschlaggebend für diesen Rhythmus sind, verknöchern zwischen dem 16. – 18. Lebensjahr. Trotzdem gibt es viele Ansätze der Cranio Sacralen Therapie, die diesen Rhythmus erspüren.

 

In der Osteopathie wird diese Therapieform aufgrund der mangelnden wissenschaftlichen Fundierung kontrovers diskutiert. In meinen Behandlungen, basierend auf den therapeutischen Interventionen der Cranio Sakralen Therapie, spielt der individuelle Rhythmus in der Behandlung eines Erwachsenen deshalb keine Rolle. Ich setze allerdings die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Kopf und Kreuzbein ein. Meine therapeutischen Interventionen richten sich hierbei u.a. auf Entspannungszustände des Kopfes mit seinen Schädelnähten (Suturen) und des Beckens.

 

Wie bereits angedeutet, ist es möglich, mit dieser Therapieform in eine sehr tiefe Entspannung hineingeführt zu werden. Besonders das Lösen von Spannungszuständen der Schädelnähte sowie die überleitenden Griffe zur Wirbelsäule in der Verbindung mit dem Kreuzbein kann ein tiefes Loslassen beschleunigen oder auch erst ermöglichen. Unterstützt wird dieser Prozess durch eine ruhige Behandlungsatmosphäre und sanfte Griffe.

 

Die Cranio Sakrale Therapie kann einen Weg bahnen, in sein Inneres hinein zu schauen und innere Räume zu betreten. Gerade durch das „Loslassen“, der Entdeckung neuer Wege und dem Fallenlassen innerer Spannungen oder Stresszustände können Heilungsprozesse angestoßen werden.

Mobilisation der Dura mater, eine Hand am Kopf und die andere Hand am Kreuzbein
Mobilisation der Dura mater, Cranio Sacral Griff am Nacken/unterer Kopfbereich

Parietale Osteopathie

In der parietalen Osteopathie geht es um den Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen, die Wirbelsäule, die Faszien in ihrem Zusammenwirken auf den Körper. Der Einfluss der Muskulatur und der Faszien auf die Stellung der Gelenke und der Zusammenhang von effizienten schmerzfreien Bewegungen stehen im Blickpunkt der parietalen Osteopathie.

Jedes Gelenk fungiert in seiner Beweglichkeit und seiner Mechanik einzigartig und steht doch im Zusammenhang mit dem umliegenden Gewebe. Dieses Zusammenspiel der Funktionalität lässt effiziente und schmerzfreie Bewegungen zustande kommen.

Beschwerden, die in meiner Praxis behandelt werden:

  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Schulter
  • Schmerzhafter Ellenbogen (Epicondylitis)
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Tarsaltunnelsyndrom
  • Fersensporn
  • Hallux valgus (Ballenzeh)
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Becken
  • Achylodynien
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule

Viszerale Osteopathie

Die Untersuchung und Behandlung innerer Organe steht im Ansatz der viszeralen Osteopathie und schließt das Osteopathische Behandlungskonzept, in seinem cranialen und parietalen Ansatz, zu einem Ganzen ab. In der Behandlung wird der enge Zusammenhang zur Funktionalität des Organs selbst aber auch zu einzelnen Körperabschnitten betrachtet.

Im späten 19. Jahrhundert integrierte man die Erkenntnisse von Head (Neurologe, 1861- 1940) in die manuellen Behandlungstechniken der Osteopathie. Er stellte fest, dass es eine Wechselwirkung zwischen den Geweben des Körpers und innerer Organe gibt.

Diese korrespondieren nicht nur bezogen auf ihre Aufgaben mit dem Körper, sondern beeinflussen den Körper durch ihre Beweglichkeit und Flexibilität.

In diesem Sinne können innere Organe z.B. einen Einfluss auf die Stellung unserer Wirbelsäule oder Veränderungen in der Funktionalität der Wirbelsäule eine Auswirkung auf einzelne Organe haben. Auch hat die Veränderung der Mobilität einzelner Organe z.B. in seinem Fasziensystem oder den Bändern einen Einfluss auf die Aufgabe des Organes selbst.

Beschwerden, die in meiner Praxis behandelt werden:

  • Viszerale Engstellen im Bauchraum
  • Narben nach OP`s oder auch Unfällen
  • Verdauungsprobleme
  • Schmerzhafte Veränderungen im Bauchraum (stets unter der Ausschlussdiagnostik einer bösartigen Gewebeveränderung)
  • Veränderungen im Bereich der Blase
  • Inkontinenz