Aromatherapie
Schätze der Pflanzenwelt
Ätherische Öle sind ein Schatz unserer Pflanzenwelt. Sie sind die Abwehrkraft der Pflanze – ihr Immunsystem. So wie die Pflanze sich durch ihr Leben gekämpft hat, ist ihre Kraft entstanden. Diese Lebenskraft können wir uns zunutze machen.
Ätherische Öle sind lebendige Substanzen. Sie werden von Pflanzen so komplex gebildet, dass wir sie in ihrer vielfältigen Wirkungsweise nicht nachbauen können.
Gewonnen werden die meisten ätherischen Öle über Wasserdampfdestillation oder durch den Öl-Auszug.
Über verschiedene Organe dringen Ätherische Öle in unseren Körper ein und wirken dort mit der Vielzahl ihrer natürlichen Einzelstoffe. Sie sind in der Lage, Heilungsprozesse anzustoßen und zu unterstützen. Es gibt verschiedene Anwendungen, die ätherische Öle für uns Menschen nutzbar machen:
Wege, wie ätherische Öle in unseren Organismus eintreten
Über die Lungen
Inhalation
Anwendung eines Diffusors
Nasentampon
Über die Haut
Einreibung
Massage
Oral
Tropfen auf Honig/ Zuckerstück
Vaginal
Binde
Tampon
Über den Enddarm
Zäpfchen
Oftmals ist es sinnvoll, den Ort der Anwendung mit dem Ort des Problems zu kombinieren. Doch wie z.B. bei einer großen Wunde, nicht immer möglich. Studien zufolge sind die ersten chemischen Substanzen des ätherischen Öls nach wenigen Minuten durch das Einreiben auf der Haut in unserem Blut nachweisbar. Die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls gelangen auf diesem Wege sehr schnell über unseren Blutkreislauf zum Wirkungsort.
Nicht allzu selten besteht eine allgemeine Skepsis gegenüber der Anwendung von natürlichen Substanzen. Es existiert die Befürchtung, dass diese starken Substanzen uns schädigen können. Mit der nötigen Expertise, bezüglich der Dosierung sowie Fachwissen über die Art und den Ort der Anwendung, werden diese Substanzen jedoch nutzbar.
Anwendung
In meiner Praxis kommen ätherische Öle für die Anwendung über die Haut zum Einsatz. Dort sind sie besonders im Muskel-Skelett-System wirksam und tragen einen wesentlichen Faktor zur Entspannung bei.
Bei einer Massage werden die Hautporen durch Wärme geöffnet. Das ermöglicht dem ätherischen Öl, einfach in den Körper einzudringen. Die Wirksamkeit des Öls wird dabei pro Grad an Temperatur um ein siebenfaches gesteigert.
- Muskelverspannungen
- Muskelkrämpfen
- Sehnenscheidenentzündungen
- Verstauchungen
- Arthrose
- Arthritis
- Rheumatischen Erkrankungen
- Innerer Anspannung
- Stress oder Burnout
- Schlafstörungen
- Unruhezuständen
- Depressionen
Über die Atemwege können wir uns in vielen Lebenslagen die Wirkkraft der ätherischen Öle zu Nutze machen. Riechen wir diese Düfte der Natur, ziehen sie über unseren ersten Hirnnerv, den Riechnerv (N. olfactorius), ins limbische System unseres Gehirns – dem Sitz der Emotionen.
Jeder von uns weiß, was der Duft von Mandarinen, einem Apfel oder einem frisch aufgegossenem Kräutertee in uns auslöst. Hier werden Erinnerungen mit Düften gekoppelt, die sich uns ein Leben lang einprägen können.
Aber auch die Wirkung direkt über die Lunge ist ein möglicher Weg, z.B. grippalen Infekten entgegen zu wirken. Über eine Zerstäubung in der Raumluft (z.B. Diffusor), gelangt die das Öl über die Luft in unsere Atemwege und löst Schleimstoffe. Deshalb bietet sich diese Art der Anwendung besonders gut bei nachfolgenden Beschwerden an:
- Erkältungen
- Bronchitis
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Fest sitzendem Schleim
- Konzentrationsstörungen
- Inneren Ängsten
- Stress/Burnout
- Depressionen
Die Anwendung ätherischer Öle über den Magen Darm Trakt (Gastrointestinalen Trakt) und den vaginalen Bereich zeigt vor allem bei Erkältungskrankheiten und Infektionen einen naturheilkundlich effizienten Ansatz. In der Form von Kapseln, Zäpfchen oder auch Tropfen können gerade Infekte – auch parallel zu schulmedizinischen Anwendungen – in ihren Heilungsverläufen beschleunigt werden. Diese Art von Anwendung kommt vor allem zum Einsatz bei:
- Grippalen Infekten
- Husten
- Schnupfen
- Wiederkehrenden Infektionen im Vaginalbereich
Die Anwendung von ätherischen Ölen bedarf eines fundierten Grundlagenwissens über ihre Wirkungen und Nebenwirkungen. Es sind hochkonzentrierte chemische Substanzen, aus der Natur gebildet, die einen starken Wirkmechanismus haben. Bei nicht fachgerechter Anwendung können sie die Haut- und Schleimhäute reizen sowie schädigend auf Organe wie z.B. Lunge und Leber wirken. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten ätherische Öle nur unter fachlicher Anleitung eingesetzt werden.
Aromatogramm
Hinter diesem Begriff steht ein einfaches Verfahren zur Bestimmung der Wirksamkeit von verschiedenen ätherischen Ölen bezogen auf einen pathogenen Keim im Körper des Patienten. Durch einen Abstrich am Ort der Infektionsbildung kann der Arzt oder Heilpraktiker eine Keimbestimmung mit zusätzlichem Aromatogramm beim jeweiligen Labor anfordern. Besonders wirksam ist dieses Verfahren bei Infektionen der Atem- und Rachenwege, Erkrankungen der Bronchien, Hautinfektionen sowie bei Infektionen der Harn- und Vaginalwege.
Zunächst wird der eingesendete Keim vermehrt, um ihn dann zu bestimmen und auf mehrere Agarböden (Nährböden) zu verteilen. Im Anschluss werden verschiedene ätherische Öle auf diese Böden gegeben. Bereits nach 18-24 Stunden können die Hemmhöfe, die um das jeweilige ätherische Öl entstanden sind, ausgewertet werden. Die Ausbildung der Hemmhöfe wird auf den Millimeter genau bestimmt, sodass eine exakte Aussage über die Wirksamkeit des jeweiligen ätherischen Öls in Bezug auf den pathogenen Keim getroffen werden kann. Dieses Verfahren ermittelt bei einigen Infektionen einen sehr spezifischen Weg, um gegen die Krankheitserreger vorzugehen.
Gerne berate ich Sie in meiner Praxis über gezielte Anwendungen von ätherischen Ölen oder schicke für Sie – i.d.R. bei persistierenden Problemen – ein Aromatogramm ein. Auf Basis dieser Ergebnisse bespreche ich mit Ihnen im Hinblick auf die Auswahl und Anwendungsart einzelner ätherischer Öle ein individuelles Therapievorgehen. Haben Sie Fragen zum Aromatogramm? Kommen Sie gerne auf mich zu!
